Im Hochland Ecuadors gibt es meist gerade Straßen mit eine Hauptrichtung. Sobald Du aber ins Pastazatal kommst, beginnen die Kurven, manchmal fährt man scheinbar zurück, oft sieht man im Tunnel gar nicht mehr die Landschaft und doch ist das Ziel klar. So geht es uns derzeit.
Wir scheinen unseren Kinderorthopäden zu verlieren. Sein Haus ist fertig renoviert. Er möchte kommen, wir sind bereit all unser restliches Geld in die Röntgenanlage im Op zu stecken (C-Bogen), aber seine Frau will nicht aufs Land ziehen, auch wenn er in der großen Stadt kaum Arbeit findet. Es tut uns weh. Die endgültige Entscheidung fällt Anfang März, wenn die Familie nach Ecuador zurückkehrt.
Wir haben einen Mitarbeiter verloren, der wegen Ehestreitigkeiten 3 Wochen im Gefängnis saß und die beiden kommen sich trotz vieler Gespräche mit beiden nicht näher. Wir mussten den Arbeitsvertrag beenden. Er kann weiter gelegentlich bei uns Geld verdienen, aber nicht als voller Mitarbeiter.
Gewonnen haben wir eine neue Psychologin, die Teile von Klaudias Patienten übernimmt. Wir hoffen, dass sie ihren eigenen Patientenstamm aufbaut.
Wir arbeiten an einer verbesserten Firmenstruktur. Zunächst wurden die Bankverbindungen geändert, Mehrere Mitarbeiter arbeiten sich in einem neuen System mit gegenseitiger Kontrolle ein. Das stärkt das System und macht uns Wolffs weniger nötig.
Als nächstes werden die einzelnen Abteilungen auf ihre Effektivität durchforstet. Was ist Verlustgeschäft, wo sind die Gewinne? Dann können wir auch besser sagen, was wir verbessern müssen. Dazu sollen die Mitarbeiter lohnmäßig auch finanziell Anreize erhalten. Wo können Mitarbeiter auch mal kurzfristig in anderen Abteilungen aushelfen? Das bedeutet aber auch Änderungen der bisherigen Arbeitsverträge - ein langes, schwieriges Thema.
Gewonnen haben wir eine große Spende aus Deutschland, vermittelt durch einen Freund. Eine Firma aus Deutschland schenkt uns eine neue Laparaskopie - Einheit. Derzeit geht es um die Frage, was der billigste Importweg ist. Dann wird sich ein einheimischer Allgemeinchirurg an der Neuerung praktisch erfreuen.
Gewonnen haben Klaudia und Eckehart Entlastung. Wir können uns mehr auf Mitarbeiterschulung - und Begleitung. Unsere Allgemeinmediziner müssen lernen, mehr Notfälle selbst zu behandeln. In Zukunft wird nicht immer ein Facharzt zur Seite stehen. Sie müssen selbst Entscheidungen fällen und über ihren Schatten springen. Unser Ziel ist, dass sie mehr selbst behandeln und nicht immer nur weiterschicken. Dazu erwarten wir auch die Entscheidung eines Ehepaares aus den USA, vielleicht am August 2021 die Vorbereitung als Missionsärzte in Shell zu beginnen. Wir sind seit ca 5 Jahren mit ihnen im Gespräch.
Es ist nicht der gerade Weg, den wir gehen, aber das Ziel ist klar. Wir nabeln uns Stück um Stück ab und die "Firma" wird stabiler, besonders Dank vieler Freunde. Dieser Tage haben wir eine weitere Überweisung an unsere alte Mission tätigen können. Wir sind jetzt zu 50% Eigentümer des Hospitales! der Dank geht an Euch!!!!!!
Dieser Brief klingt gar nicht wie der einer Missionsarbeit. Dafür können wir aber sehen, wie sich unser Team verstärkt zum Gebet trifft und die Mitarbeiter geistlich wachsen. Sie übernehmen mehr uns mehr die Initiative. Die Hoffnung wächst. Die Gebete und Gaben unserer Freunde tragen Früchte. Danke!!!
Sonntag, 31. Januar 2021
Verlieren und Gewinnen
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