Donnerstag, 22. November 2018

Unser Besuch in Deutschland

   Wir waren mal wieder in Deutschland zu Besuch. Wir brauchten wieder einmal einen neuen Aussendungsvertrag mit der Deutschen Missionsgemeinschaft (DMG), unserer Heimatmission. Aber es galt auch, mit der Mexikomission (Freunde Mexikanischer Indianer Bibelzentren - FMIB) nochmals persönlichen Austausch zu pflegen. Beide Missionswerke sind unsere Basis.
    Zwischen Shell und Deutschland findet ein regelmäßiger Informationsaustausch statt. Und alle Treffen waren ermutigend.
In dieser Zeit erhielten wir über einen Freund die Nachricht, dass uns jemand ein Gastroskop und Koloskop schenken könnte, als Geräte für Magen- und Darmspiegelungen. Auf einmal ging alles ganz schnell und am Tag vor der Abreise kam ein 35 kg Paket an, das wir in die ohnehin schon fast vollen Koffer steckten. Es sind gebrauchte aber gut funktionierende Geräte samt Lichtquelle und Videoanschluß. Wir müssen nur noch einen Bildschirm kaufen. Es ist ein Wunder, wie Gott uns zum richtigen Zeitpunkt versorgt. Mit viel Gebet begleitet haben wir alles durch den Zoll gebracht. Allerdings muss zum Gebrauch erst einmal der gesamte OP- und Geburtstrakt fertig und sauber sein. Jetzt warten wir auf einen Gastroenterologen aus den USA, der unser Team dann anleiten kann.
    Unser Besuch in Deutschland hat uns aber wieder neu ins Fragen gebracht, wie es in Shell weiter geht. In 2 1/2 Jahren sollte für uns hier wohl Schluss sein. Die DMG würde uns auch noch bis 72 Jahre aussenden. Aber die Frage der Übergabe der Verantwortung stellt sich immer dringender. In unserer Abwesenheit kamen weniger Patienten. Just im Monat mit der Auszahlung des Weihnachtsgeldes für die Mitarbeiter (doppelter Lohn) war das doppelt schwer: Wir brauchen dringend einen Allgemeinchirurgen, einen Unfallchirurgen/Orthopäden und einen HNO-Arzt und einen Augenarzt. Aber die wollen nicht kommen. Die Einrichtungen wären vorhanden. Und es gibt kaum noch Ärzte mit breiter Ausbildung. Weshalb haben wir die OPs so gut ausgestattet? Und wir haben viele Ausrüstung dafür.
    Ein Projekt wird letztlich immer teurer als geplant. Unsere Planung ist $ 700.000. Also sollten wir ehrlich sagen 1 Million. Ist das die Sache wert? Die Anfragen haben uns noch einmal angeregt, alles noch einmal zu überdenken.  Und gerade da kam eine Hilfe von unserem holländischen Kollegen an Bord. Er hat für seine Forschungsarbeit der Leishmaniose und dem Plan einer Geburtsklinik über eine holländische christliche Fernsehstation Gelder gesammelt und es sieht so aus, also ob die Renovierung der ambulanten Klinik davon bezahlt würde. Wir haben aber schon renoviert und könnten dieses Geld dann anderweitig verwenden, also für das Abzahlen der Schulden. Das macht Mut. Auf der anderen Seite brauchen wir für den Nachweis der Spenden eine externe Buchprüfung. Das tut gut, denn dadurch können uns Außenstehende unsere Schwachstellen in der Verwaltung aufzeigen.
    Um die Klinik für neue Ärzte attraktiv zu gestalten brauchen wir den Sprung zur Tagesklinik, um operieren zu können. Dazu ist die Kläranlage der wichtigste Schritt. Vorher gibt es keine staatliche Anerkennung. Vorher sind wir für Nachfolger im OP nicht attraktiv.
    Gott hat uns an das Projekt Hospital Shell gestellt. Er macht uns Mut, weiterzumachen. Die kritischen Anfragen aus Deutschland haben uns wieder ganz neu unsere Aufgabe Abgabe von Verantwortung gezeigt. Wir müssen uns mehr um die Zukunft als um das Tagesgeschäft kümmern. Deswegen sind wir dankbar für die kritischen Anfragen.

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