Donnerstag, 3. Oktober 2019

03. Oktober - ein ganz besonderer Tag für Eckehart

   Heute wird in Deutschland die Einigung gefeiert, dieses Jahr in Kiel bei nicht mehr ganz so heißem Wetter. Jedenfalls haben alle dicke Jacken an.
   Hier sieht es anders aus. Die Kinder haben zwei Tage schulfrei, aber nicht wegen einer Feier. Es ist nach langer Zeit wieder einmal ein landesweiter Streik, alle Straßen blockiert. Die Regierung und das Parlament haben beschlossen, die Subvention  für Benzin und Diesel aufzuheben. Somit steigt der Spritpreis ca. auf das Doppelte. Es war eine längst überflüssige Maßnahme einer Staates der bis über beide Ohren in Schulden steckt. Viele Ecuatorianer haben volles Verständnis dafür, aber die Lobby der Bus - und LKW-Unternehmen streikt und jeder weiß, dass sich jetzt die Preise für ALLES erhöhen werden.
Aber für mich, Eckehart, ist dieser Tag aus einem anderen Grund wichtig. Am 03. April 2021 werde ich 70 Jahre alt und werde mit dem Operieren aufhören. Spätestens dann wollen wir uns hier verabschieden. Also muss jetzt Tempo gemacht werden.
   Unsere Pläne waren gut, aber immer kam etwas dazwischen. Alles hat sich verlängert.
Der jetzige Stand ist: Am Ende diesen Jahres ist die Renovierung des halben Hospitals abgeschlossen. Die andere Hälfte hat Zeit. Dann sind die OPs und Patientenräume fertig für eine Tagesklinik. Dann können wir drei wichtige Bereiche beginnen: Operationen, Endoskopie (Magen- und Darmspiegelungen) und Geburten. Wir schauen uns seit längerer Zeit nach Ärzten um, die dann stundenweise Sprechstunden anbieten und dann mit diesen Patienten entsprechende Behandlungen durchführen.  Denn nur durch zusätzliche Ärzte und deren Fachbehandlung ist die Klinik auf Dauer gesichert. Einen Chirurgen, der Orthopädie, Urologie und Gynäkologie operationstechnisch abdeckt, gibt es nicht mehr. Ein HNO- oder-und Augenarzt wäre nicht schlecht und hätte genügend Arbeit.
   Der Tag heute zeigt uns wieder die Notwendigkeit der Wachablösung an.
Wir merken, dass wir keine 50 mehr sind. Dennoch sind wir mit Freunden bei der Arbeit. Unser Team wächst weiter zusammen aber das reicht nicht. Die gemeinsamen Andachten am Morgen werden besser = geistlich tiefer. Unser Gebetskreis jeden Mittwoch wächst nach der Sommerpause wieder und ist begeistert dabei. Komplikationen bei Operationen schweißt unser Team zusammen. Jeder gibt mit Freuden, was er/sie kann und hat. (Blutspende, Materialien mitten in der Nacht suchen etc.). Wir erleben den Segen Gottes.
   Aber jetzt ist eine neue Stufe der Arbeit dran und wir beten um:
- Weitere ärztliche Mitarbeiter, die sich integrieren lassen und nicht nur einen Job suchen.
- Weitere Pfleger/Pflegehelfer als Teil des Teams
- Die Finanzen beim Kauf des Hospitals/Geländes
   In 1 1/2 Jahren möchten wir in Deutschland sein, Freunde und Gemeinden vielleicht per Fahrrad besuchen , dort Zeit zu verbringen, unser Leben mit ihnen zu teilen, weniger Stress zu haben und zu sehen, wie es ohne uns in Shell weitergeht. "Unser Kind" ist dann hoffentlich selbständig.

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