Mittwoch, 3. Juni 2020

Ein besonderer Jahrestag

Die Welt ist voller Feiertage, aber der 03.Juni ist für uns persönlich wichtig. Er ist der Ursprung der Arbeit der letzten 7 Jahre:
Genau an diesem Tag kam die damalige Leiterin von HCJB, heute Reach Beyond. Ihr schwante eine Änderung in Shell, die sie selbst nicht benennen konnte und sie fragte Klaudia und Eckehart bei vollem Krankenhausbetrieb, ob wir uns vorstellen könnten, Verantwortung für dieses Hospital zu übernehmen. Irgendetwas lag da in der Luft!
Uns verschlug es die Sprache, waren wir doch in unserem Heimataufenthalt gebeten worden, uns nach einer anderen Tätigkeit in der Mission umzusehen. Missionare würden in Shell nicht mehr gebraucht. Und dann diese Antwort. Ansporn und Zweifel!
Gott gab uns persönliche Zusagen in diesen Tagen, in denen wir beteten und mit niemandem darüber sprachen. Nach wenigen Tagen war es klar: Er wollte, dass wir das Wagnis annahmen. An diese Verheißungen haben wir uns gebunden - und dann ging es in die Tiefe. Im August die Nachricht: Das Hospital wird geschlossen, nichts weitersagen - aber alle wussten es - im September 2013 die Entlassung der Hälfte der Belegschaft. Die anderen mussten Ende Dezember gehen. Wir waren die Störenfriede, Anfeindung von vielen Seiten, Sprachverbot, wir verließen die Mission, Ende aller Träume.
Die Gründung einer einheimischen Stiftung dauerte 9 Monate, Gelder sammeln, Patienten zuhause behandeln und dafür angegriffen zu werden, weil wir keine Arztpraxis sind. Suche nach Möglichkeiten, Irrwege durch falsche Versprechungen, Auszug aus dem Hospital, Beginn einer Praxis mit wenigen Ärzten in einem gemieteten Haus, Konkurrenz, weil HCJB das Hospital in der Nähe an 27 Ärzte vermietete. Dann gaben diese auf und wir hatten die Chance, unser altes Hospital zu mieten - Vertrauen wuchs, wir kauften nach und nach Geräte und übrig gebliebene Ausrüstung, die Erlaubnis, den OP-Trakt zu renovieren - viele Umwege........ und schließlich die  Erlaubnis, das Ganze zu kaufen. Der Kauf ist erst wenig mehr als ein halbes Jahr her. Und wir haben schon 25 % des Kaufpreises hinterlegt nach all den enormen Kosten der Einschreibung der Besitzerurkunden in der Stadtverwaltung.
Streiks in Ecuador ohne Patienten, jetzt Coronapandemie, Wir haben Mitarbeiter verloren, neue gewonnen. Das Team ist noch nicht ideal aber stabil. Gerade Zeiten der Not schweißen uns zusammen.
Inzwischen ist das halbe Hospital von Grund auf renoviert. Neue Fachärzte werden weitermachen, wenn sie wegen Corona kommen können. Ein Bauchchirurg möchte anfangen, ein Kinderorthopäde nächstes Jahr. Neue Missionare sind in Sicht. Wir können abgeben und tun es mit Freuden. Details noch nicht in trockenen Tüchern.
 Gott hat uns versprochen, dass die ersten zwei Jahr kaum Fortschritte verzeichnen werden, dann können wir pflanzen und ernten. Genauso ist es gekommen. Inzwischen sind es die Mitarbeiter, die Ideen haben und neue Möglichkeiten aufschließen. Einer gibt dem anderen neue Ideen und wir Alten müssen nur noch leiten und ordnen (bei aller persönlichen Patientenbehandlung).
Heute, 7 Jahren nach diesem denkwürdigen Tag können wir nur dankbar zurückblicken. Die Zukunft macht uns immer noch Sorgen, aber Gott zeigte uns, dass es SEIN Werk ist und er unsere Kraft dafür benötigt. Dazu sind wir gerne bereit.
Dank für so viele, die uns begleiteten und begleiten. Ihr seid das Team, dass dies alles möglich macht. Sieben, das ist die Zahl der Vollkommenheit, die Zahl Gottes. Ihm sei alle Ehre!!!

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